Pavillon Bochum

Pavillon Bochum ist das Pilotprojekt von mythen der moderne. Brutalistische Bauwerke und Siedlungsstrukturen der Nachkriegsmoderne prägen das Ruhrgebiet wie kaum eine andere Region in Deutschland.

Pavillon Bochum fasst als Audiowalk die Erzählungen aus zahlreichen Interviews mit den Bewohner:innen aus dem Viktoria-Quartier zu einem Stimmenraum zusammen, der den Blick auf die Architektur und das Leben dahinter lenkt. Ausgangspunkt des Audiowalks ist der Pavillon, ein kleines Gebäude aus den 1950er Jahren, das wie ein Schiffchen aussieht und in dem die legendäre erste türkische Imbissbude angesiedelt war.

A wie Freizeitarrest im Amtsgericht
B wie Bergbau
D wie Dreier- und Viererreihen vor der Theke
E wie Etagenbetten
F wie singender Frisör
G wie Golden Girls; wie Glück auf
K wie Kunsthandel; wie Kneipen, wie Kumpel
L wie Little Nemo; wie Leihhaus
M wie Masterplan für Bochum
P wie Paprika Bar; wie Pole Dance; wie Pavillon
R wie Registrierkassen; wie Ruß, der nicht mehr die Sonne verstaubt
S wie Sex-Kino; wie Spielhalle, wie Schaschlik-Restaurant
T wie Trümmer, zur Verfüllung für den Straßenbelag
V wie Veränderung: Kohle, Stahl, Opel, Nokia, Vonovia, Deutsche Post, Dekra
W wie Wohnhaus für Flüchtlinge

ABC-Straße, Figur „Die Stimme der Stadt“ aus Texten für Audiowalk von Bettina Erasmy

Mit Kopfhörern ausgestattet folgen die Besucher den Spuren zwischen den Zeiten, sie werden durch die Straßen und Hinterhöfe des Viktoriaquartiers geführt. Im Ohr klingen die individuellen Geschichten der Menschen, verdichtet zu einem kollektiven Narrativ. Jede Geschichte hat ihren eigenen Sound, der die Erzählungen wie ein soundtrack begleitet. Eine Frauenstimme – Die Stimme der Stadt – leitet sie durch Stadt- und Zeitgeschichten. Diese Figur aus der Feder der Schriftstellerin Bettina Erasmy und in der Regie von Pia Janssen verschneidet die Interviews mit den fiktiven Geschichten.